Thrombocytosis Thrombozytose

Thrombozytose bedeutet, dass du zu viele Blutplättchen in deinem Blut hast. Blutplättchen sind eine Art von Blutzellen, die bei der Blutgerinnung helfen, um Blutungen zu stoppen. Ein Überschuss an Blutplättchen kann das Blut zu klebrig machen.

Auswirkungen von Thrombozytose auf die Fruchtbarkeit

Ein Überschuss an Blutplättchen kann zu Thrombosen (Blutgerinnseln) und abnormalen Blutungen führen. Diese können Fruchtbarkeitsprobleme verursachen und das Risiko von Komplikationen während der Schwangerschaft erhöhen, einschließlich Fehlgeburten, Totgeburten, Frühgeburten und Tod des Neugeborenen. Diese Probleme können durch eine Unterbrechung des Blutflusses zwischen der Plazenta und dem Baby entstehen. Thrombozytose ist eine mögliche Ursache für wiederholte Fehlgeburten – 3 oder mehr Fehlgeburten in Folge.

Mögliche Ursachen von Thrombozytose

Es gibt 2 Arten von Thrombozytose, und beide haben unterschiedliche Ursachen.

Die essentielle Thrombozythämie (auch als primäre Thrombozytose bezeichnet) ist eine seltene Blutkrankheit, bei der das Knochenmark zu viele Blutplättchen produziert. Dies geschieht aufgrund einer genetischen Mutation, welche die Thrombozytenproduktion verändert. 

Die reaktive Thrombozytose (auch als sekundäre Thrombozytose bezeichnet) ist die andere Form dieser Erkrankung. Sie wird unter anderem durch die folgenden Dinge verursacht:

  • Eisenmangel
  • Blutverlust
  • Krebs
  • Infektionen 
  • Hämolytische Anämie
  • Entzündliche Erkrankungen (wie rheumatoide Arthritis oder entzündliche Darmerkrankungen)
  • Verletzungen
  • Nierenversagen
  • Bestimmte Medikamente
  • Operationen (insbesondere im Bauchraum oder Entfernung der Milz)
  • Behandlung eines Vitamin-B12-Mangels

Symptome von Thrombozytose

Viele Personen mit Thrombozytose haben keine Symptome. Du solltest aber auf diese Symptome achten, die auf ein Blutgerinnsels hinweisen:

  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schwäche oder Schwindelgefühl
  • Veränderte Sprache
  • Kurzatmigkeit
  • Übelkeit
  • Schmerzen in der Brust

In schweren Fällen kann ein Überschuss an Blutplättchen zu Blutgerinnseln im Bauchraum führen und das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöhen. Rauchen, Diabetes und Bluthochdruck können das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen. 

Zu den Symptomen abnormaler Blutungen im Zusammenhang mit Thrombozytose gehören: 

  • Schnelles entstehen von Blutergüssen
  • Blut im Stuhl
  • Nasen-, Mund- oder Zahnfleischbluten

Diagnose von Thrombozytose

Ärztinnen und Ärzte diagnostizieren Thrombozytose auf der Grundlage der Ergebnisse eines vollständigen Blutbildes, bei dem auch die Anzahl der Blutplättchen bestimmt wird. Wahrscheinlich wirst du weitere Tests durchführen lassen müssen, um die Ursache für deine hohe Thrombozytenzahl zu finden. 

Falls dein/e Ärzt*in die Ursache der Thrombozytose nicht feststellen kann, wird er diagnostische Tests durchführen, um zu prüfen, ob eine essenzielle Thrombozytämie vorliegt. Zu diesen Tests gehören die folgenden:

  • Ein Abstrich des peripheren Blutes, um Anomalien der Blutplättchen festzustellen. 
  • Genetische Tests zum Nachweis von Mutationen. 
  • Eine Biopsie deines Knochenmarks, um nach ungewöhnlichen Zellen zu suchen.

Behandlung zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Du solltest deine Thrombozytenzahl vor einer Schwangerschaft auf ein gesundes Niveau bringen, um deine Chancen auf eine gesunde Schwangerschaft zu erhöhen. Dein Behandlungsplan hängt davon ab, ob du an essenzieller Thrombozythämie oder reaktiver Thrombozytose leidest.

Die Behandlung von Frauen mit essenzieller Thrombozythämie umfasst in der Regel Aspirin und/oder Interferon-alpha zur Normalisierung der Thrombozytenzahl. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über die für dich beste Vorgehensweise. Bei Frauen mit reaktiver Thrombozytose sollte die Behandlung auf die Ursache der hohen Thrombozytenzahl ausgerichtet sein. Eine Eisenergänzung kann bei Frauen mit entzündlichen Darmerkrankungen und Eisenmangel die Thrombozytenwerte wieder ins Gleichgewicht bringen. Frauen mit sehr hohen Thrombozytenzahlen kann Aspirin verschrieben werden, um das Risiko von Schlaganfällen und Thrombosen zu verringern. 

Während der Schwangerschaft kann eine Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten (Blutverdünnern) wie Aspirin helfen, Blutgerinnsel zu verhindern und die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu verbessern.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen während der Schwangerschaft können ebenfalls dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen zu verringern. Frauen mit Thrombozytose wird eine engmaschige Überwachung durch einen Hämatologen (Spezialist für Blutkrankheiten) und einen Gynäkologen empfohlen. 

Falls erforderlich, wird für Frauen mit dieser Erkrankung eine intrauterine Insemination mit minimaler hormoneller Stimulation empfohlen.

Dieser Artikel wurde von einem/r Mediziner*in geprüft

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