Dysmenorrhoe-Regelschmerzen

Dysmenorrhoe ist der medizinische Begriff für Regelschmerzen. Du kannst vor oder während deiner Periode Krämpfe oder andere Beschwerden bekommen. Mehr als 50 % der Frauen leiden 1-2 Tage pro Monat unter menstruationsbedingten Schmerzen. Bei manchen Frauen sind die Schmerzen so stark, dass sie einige Tage lang keine täglichen Aktivitäten ausüben können. Es gibt 2 verschiedene Arten von Dysmenorroe: primäre Dysmenorrhoe und sekundäre Dysmenorrhoe.

Primäre Dysmenorrhoe sind Krämpfe, die durch die körpereigene Produktion von Prostaglandinen verursacht werden. Dabei handelt es sich um chemische Stoffe, die von der Gebärmutterschleimhaut produziert werden und sich im Laufe des Zyklus ansammeln und dafür sorgen, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Die Schmerzen sind in der Regel am ersten Tag der Blutung am stärksten und nehmen ab, wenn die Gebärmutterschleimhaut während der Menstruation abgebaut wird. Manche Zyklen können mehr oder weniger schmerzhaft sein als andere.

Von sekundärer Dysmenorrhoe spricht man, wenn die schmerzhaften Perioden auf eine Erkrankung der Geschlechtsorgane zurückzuführen sind, die sich auch auf die Fruchtbarkeit auswirken kann.

Mögliche Ursachen von Regelschmerzen

Schmerzhafte Perioden können ein Symptom der folgenden Erkrankungen sein:

  • Endometriose (eine häufige Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, in anderen Bereichen wächst)
  • Adenomyose (wenn Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, an der muskulären Wand der Gebärmutter wächst)
  • Uterusmyome (nicht krebsartige Wucherungen in der Gebärmutter)
  • Beckenentzündungskrankheit (eine durch Bakterien wie Chlamydien oder Tripper verursachte Infektion)
  • Gebärmutterpolypen (Wucherungen im Inneren der Gebärmutterhöhle)
  • Zervixstenose (Verengung oder Verschluss des Gebärmutterhalses)

Die Schmerzen der sekundären Dysmenorrhoe beginnen in der Regel früher im Zyklus und dauern länger als gewöhnliche Krämpfe.

Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit

Die primäre Dysmenorrhoe beeinträchtigt die Fruchtbarkeit nicht. Die sekundäre Dysmenorrhoe hingegen ist ein Symptom einer anderen Erkrankung, die es dir erschweren könnte, schwanger zu werden.

So kann die Endometriose (die häufigste Ursache der sekundären Dysmenorrhoe) die Eierstöcke und Eileiter schädigen und vernarben, was die Bewegung von Spermien und Eizellen blockiert und verhindern kann, dass eine befruchtete Eizelle die Gebärmutter erreicht. Endometriose kann auch die Qualität der Eizellen beeinträchtigen und die Anatomie des Beckens verändern.

Uterusmyome und Polypen können die Form der Gebärmutter verändern, die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindern und das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Polypen können auch Entzündungen in der Gebärmutter verursachen, die die Einnistung und die normale Entwicklung des Embryos beeinträchtigen.

Eine Beckenentzündung kann zu dauerhaften Vernarbungen an den Eileitern führen, die verhindern, dass Spermien eine Eizelle erreichen und eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutter gelangt. Eine Beckenentzündung kann auch dazu führen, dass die Eileiter anschwellen und sich mit Flüssigkeit füllen (sogenannte Hydrosalpinx). Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft um das Sechsfache.

Eine Zervixstenose kann das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter verhindern und Fruchtbarkeitsbehandlungen wie intrauterine Insemination (IUI) und In-vitro-Fertilisation (IVF) erschweren.

Symptome von Dysmenorrhoe

Das häufigste Anzeichen einer Dysmenorrhoe sind Krämpfe. Andere Anzeichen für Regelschmerzen können sein:

  • Schmerzen im unteren Rücken, in den Hüften und den Innenseiten der Oberschenkel
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel

Diagnose von Dysmenorrhoe

Um herauszufinden, ob du an primärer oder sekundärer Dysmenorrhoe leidest, solltest du dich diagnostischen Tests unterziehen und alle anderen Symptome, die du hast, mit deiner Ärzt*in besprechen. Zu den Tests, mit denen die Ursache der Dysmenorrhoe festgestellt werden kann, gehören:

  • Unterleibsuntersuchung
  • Vaginaler Abstrichtest
  • Urin- und Blutuntersuchungen
  • Ultraschall
  • Laparoskopie

Behandlung zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Wenn deine Ärzt*in feststellt, dass du an einer Erkrankung wie Endometriose oder Myomen leidest, die zu starken Regelschmerzen führt, kannst du einem Behandlungsplan folgen, der sowohl deine Symptome als auch deine Fruchtbarkeit verbessert.

Endometriose

Bei Endometriose können durch chirurgische Eingriffe Endometriumgewebe, Narben und Eierstockzysten zerstört oder entfernt werden, um die Schmerzen zu lindern und die Chancen auf eine Schwangerschaft zu verbessern. Es ist erwiesen, dass eine Operation fast 40 % der unfruchtbaren Frauen mit Endometriose hilft, innerhalb von 2 Jahren schwanger zu werden. Lies mehr über Endometriose und Behandlungen in unserem Factsheet und Blogartikel.

Myome

Die Behandlung von Myomen kann chirurgische, medikamentöse, nicht-invasive und interventionelle radiologische Maßnahmen umfassen und wird von Fall zu Fall entschieden. Forschungsergebnisse zeigen, dass Frauen, denen submuköse Myome vor einer Schwangerschaft operativ entfernt werden, häufiger schwanger werden und ein Kind bekommen, vor allem, wenn die Myome das einzige Hindernis für die Fruchtbarkeit sind. Lies mehr über die verschiedenen Arten von Myomen und ihre Behandlung in unserem Blogartikel.

Polypen

Polypen können auch medikamentös und chirurgisch behandelt werden. Studien haben ergeben, dass die chirurgische Entfernung von Polypen die Schwangerschaftsraten bei Frauen, die auf natürlichem Wege schwanger werden, sowie bei Frauen, die eine künstliche Befruchtung vornehmen, erheblich verbessern kann.

Beckenentzündungen

Eine Beckenentzündung wird mit Antibiotika behandelt, aber das kann die Vernarbung der Eileiter leider nicht rückgängig machen. Eine Operation kann helfen, Verstopfungen in den Eileitern zu beseitigen und die Chancen auf eine natürliche Schwangerschaft zu verbessern. Wenn die Eileiter zu stark geschädigt sind, ist eine In-vitro-Fertilisation (IVF) eine gute Möglichkeit, schwanger zu werden. Ein Hydrosalpinx muss unter Umständen entfernt oder von der Gebärmutter getrennt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen IVF zu erhöhen.

Gebärmutterhalsverengung

Eine Gebärmutterhalsverengung wird durch Dilatation (Erweiterung) des Gebärmutterhalses behandelt. Kleine, geschmierte Metallstäbchen werden durch die Öffnung des Gebärmutterhalses eingeführt und nach und nach vergrößert. Dein/e Ärzt*in kann ein Röhrchen in den Gebärmutterhals einführen und es mehrere Wochen lang an Ort und Stelle belassen, um den Gebärmutterhals offen zu halten.

Schmerzen bei Krämpfen lindern

  • Nimm ein nichtsteroidales entzündungshemmendes Medikament wie Ibuprofen oder Aspirin
  • Leg ein Heizkissen oder eine Wärmflasche auf deinen Bauch oder unter deinen unteren Rücken
  • Vermeide Koffein, Rauchen und Alkohol
  • Inhaliere ätherische Öle oder reibe dir deinen Bauch damit ein (Lavendel, Salbei, Rose, Majoran, Zimt und Nelke sind am wirksamsten)
  • Treibe etwas Sport
  • Nimm ein heißes Bad
  • Mach sanftes Yoga
  • Nimm ein Magnesiumpräparat ein
  • Trinke ausreichend Wasser (8 Gläser/Tag)

Neben der Behandlung der Ursache der sekundären Dysmenorrhoe gibt es mehrere Möglichkeiten, die Schmerzen bei Krämpfen zu lindern:

Dieser Artikel wurde von einem/r Mediziner*in geprüft

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