Normogonadotropic hyperprolactinemic ovarian insufficiency Normogonadotrope hyperprolaktinämische Ovarialinsuffizienz

Ovarialinsuffizienz bedeutet, dass die Eierstöcke nicht so arbeiten, wie sie sollten, was zu Problemen bei der Eizellreifung führt. Bei normogonadotroper hyperprolaktinämischer Ovarialinsuffizienz liegen die die Gonadotropin-Hormone (LH und FSH) im normalen Bereich, aber die Prolaktinwerte sind zu hoch (Hyperprolaktinämie). Prolaktin ist ein von der Hirnanhangdrüse produziertes Hormon, das während der Schwangerschaft ansteigt und das Stillen ermöglicht. Eine Hyperprolaktinämie verhindert, dass der Körper Gonadotropin-Hormone und Östrogen freisetzt.

Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit

Ein hoher Prolaktinspiegel beeinträchtigt den Menstruationszyklus und den Eisprung. Du kannst unregelmäßige Zyklen oder gar keine Periode haben – dies wird als Amenorrhoe bezeichnet. Ohne Eisprung ist es nicht möglich, schwanger zu werden, da keine Eizelle vorhanden ist, die von Spermien befruchtet werden könnte.

Du möchtest deine Fruchtbarkeit kennen und wissen, welche Diagnosen sich möglicherweise hinter deinen Schwierigkeiten schwanger zu werden verbirgen? Wir helfen dir dabei!

Mögliche Ursachen

Hyperprolaktinämie ist häufig auf eine der folgende Ursachen zurückzuführen:

  • Gutartige Tumore an der Hirnanhangsdrüse (Prolaktinome)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) – etwa die Hälfte aller Frauen mit Hyperprolaktinämie hat eine Schilddrüsenstörung
  • Nierenerkrankung
  • Medikamente gegen Depressionen, Psychosen und Bluthochdruck
  • Bestimmte Kräuter, wie Bockshornklee, Fenchelsamen und Rotklee
  • Reizung der Brustwand (durch Narbenbildung nach einer Operation, Gürtelrose oder einen zu engen BH)
  • Übermäßiger Stress oder Sport
  • Schlafmangel

Symptome

Hier einige der möglichen Symptome von Hyperprolaktinämie bei Frauen:

  • Unregelmäßige oder ausbleibende Perioden (Amenorrhoe)
  • Milchiger Ausfluss aus den Brustwarzen, auch wenn keine Schwangerschaft besteht oder gestillt wird
  • Scheidentrockenheit und schmerzhafter Sex
  • Unfruchtbarkeit 
  • Schwache und brüchige Knochen
  • Probleme mit dem Sehvermögen
  • Kopfschmerzen

Diagnose einer normogonadotropen hyperprolaktinämische Ovarialinsuffizienz

Ärzt*innen diagnostizieren eine Hyperprolaktinämie anhand der Symptome, der Krankengeschichte und einer Blutuntersuchung, bei der der Prolaktinspiegel gemessen wird. Der Prolaktinspiegel reagiert empfindlich auf Stress, Schlafentzug, körperliche Betätigung und Medikamente. Daher wird möglicherweise ein zweiter Test durchgeführt, um den hohen Wert zu bestätigen und eine Hyperprolaktinämie zu diagnostizieren.

Wenn deine Blutuntersuchungen einen stark erhöhten Prolaktinspiegel ergeben und dein/e Ärztin den Verdacht hat, dass du ein Prolaktinom haben könntest, wird möglicherweise auch eine MRT-Untersuchung des Gehirns durchgeführt. Wenn du Probleme mit deinem Sehvermögen hast, wirst du für weitere Untersuchungen und Behandlungen an eine/n Augenärztin (Ophthalmologen) überwiesen.

Behandlung zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Die gute Nachricht ist, dass eine Hyperprolaktinämie nur eine vorübergehende Ursache für Unfruchtbarkeit ist und dass du das hormonelle Ungleichgewicht durch Medikamente beheben kannst.

Die erste Behandlungswahl sind in der Regel Dopamin-Agonisten. Sie senken den Prolaktinspiegel und sorgen dafür, dass die Eierstöcke wieder normal arbeiten, so dass du regelmäßig einen Eisprung hast und schwanger werden kannst.

Wenn Medikamente für deinen hohen Prolaktinspiegel verantwortlich sind, solltest du dein Medikament oder die Dosierung in Absprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt ändern.

Wenn du ein Prolaktinom hast, kannst du Medikamente einnehmen, die es zum Schrumpfen bringen. In seltenen Fällen kann eine Operation oder Bestrahlung erforderlich sein. Wenn eine Untersuchung ergibt, dass du eine Schilddrüsenunterfunktion hast, wird auch diese mit Medikamenten behandelt.

Sobald dein Prolaktinspiegel wieder ein gesundes Niveau erreicht hat, solltest du in der Lage sein, schwanger zu werden.

Dieser Artikel wurde von einem/r Mediziner*in geprüft

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