Endometriose-endometriosis

Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutter wächst. Es kann an den Eierstöcken, den Eileitern, dem Beckengewebe oder, seltener, an anderen Körperstellen wachsen. Wächst dieses Gewebe an der muskulären Wand der Gebärmutter, spricht man von Adenomyose.

Dieses Gewebe verhält sich wie deine Gebärmutterschleimhaut während des Menstruationszyklus: Es verdickt sich, zerfällt und blutet dann. Es fließt jedoch nicht wie das Menstruationsblut aus dem Körper ab, sondern bleibt stecken, was zu Zysten, Narbenbildung und Verwachsungen (narbige Gewebebänder) führen kann. Etwa 10 % der Frauen im gebärfähigen Alter auf der ganzen Welt haben Endometriose.

Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit

Bis zu 50 % der Frauen mit Endometriose haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Diese Erkrankung beeinträchtigt die Fruchtbarkeit, weil Gewebewachstum oder Vernarbung die Eierstöcke oder Eileiter beschädigen und die Bewegung von Spermien oder Eizellen blockieren können. Endometriose kann auch die Qualität der Eizellen beeinträchtigen und die Anatomie des Beckens verzerren.

Mit dem LEVY Fertility Code prüfen wir, ob ein Verdacht auf Endometriose bei dir vorliegt.

Mögliche Ursachen

Es gibt keine eindeutige Ursache für die Endometriose, aber Experten gehen davon aus, dass sie auf einen oder eine Kombination der folgenden Faktoren zurückzuführen ist:

  • Retrograde Menstruation: Wenn das Menstruationsblut mit den Zellen der Gebärmutterschleimhaut durch die Eileiter in das Becken zurückfließt, anstatt den Körper durch die Menstruation zu verlassen.
  • Zelltransformation: Wenn Hormone oder Immunfaktoren Zellen außerhalb der Gebärmutter dazu veranlassen, ihre Form zu verändern. 
  • Transport von Gebärmutterschleimhautzellen: Wenn Zellen der Gebärmutterschleimhaut mit Hilfe von Blutgefäßen durch den Körper transportiert werden. 
  • Störung des Immunsystems: Wenn der Körper das endometriumähnliche Gewebe, das an anderen Stellen wächst, nicht abbauen kann.
  • Operation: Nach einer Operation im Beckenbereich (z.B. einem Kaiserschnitt) können endometriumähnliche Zellen an der Einschnittstelle wachsen. 

Genetische Faktoren und Umweltgifte könnten ebenfalls eine Rolle spielen.

Symptome

Frauen erleben diese Erkrankung unterschiedlich, und die Symptome können von sehr leicht bis schwerwiegend reichen. Das häufigste Anzeichen sind chronische Schmerzen im Beckenbereich. Andere Symptome sind:

  • Regelschmerzen, die das tägliche Leben beeinträchtigen
  • Schmerzen beim oder nach dem Sex
  • Unangenehmer Stuhlgang und schmerzhaftes Wasserlassen
  • Müdigkeit
  • Starke Perioden oder Blutungen zwischen den Perioden
  • Blähungen und Übelkeit

Diagnose

Anhand deiner Symptome kann LEVY eine Verdachtsdiagnose für Endometriose stellen. Wir empfehlen dir dann, dich von einem Gynäkologen untersuchen zu lassen, um festzustellen, ob du wirklich an dieser Krankheit leidest. Endometriose kann mit den folgenden Methoden diagnostiziert werden:

  • Beckenuntersuchung: Dein/e Ärzt*in führt seine oder ihre Finger in deine Scheide ein und legt die andere Hand auf deinen Bauch, um nach Zysten, Narben oder vergrößerten Eierstöcken zu suchen. 
  • Laparoskopie: Ein/ Chirurg*in macht einen winzigen Schnitt an deinem Bauch und führt ein kleines Instrument ein, mit dem er in deinen Unterleib sehen kann. Bei der Untersuchung entdecktes abnormales Gewebe kann auch direkt mit dieser Methode entfernt werden. 
  • Bildgebende Verfahren: Dein/e Ärzt*in kann eine Ultraschalluntersuchung, eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) durchführen, um deinen Beckenbereich zu untersuchen.

Bei der Diagnose wird die Endometriose in vier Stadien (I-IV) eingeteilt, die von minimal bis schwerwiegend reichen.

Auch wir überprüfen im Rahmen unserer Fruchtbarkeitsanalyse, ob bei dir ein Verdacht auf Endometriose vorliegt.

Behandlung zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Obwohl es leider noch keine endgültige Heilung für Endometriose gibt, gibt es Behandlungen, welche die Symptome lindern und die Fruchtbarkeit verbessern können. Dein Alter, wie lange du schon versuchst, schwanger zu werden, und das Ausmaß der Unterleibsschmerzen sind wichtige Faktoren, die bei der Entscheidung für den richtigen Behandlungsweg zu berücksichtigen sind. 

Chirurgische Eingriffe, einschließlich chirurgischer Ablation und Laparoskopie, können Endometriumgewebe, Narben und Eierstockzysten zerstören oder entfernen, um die Unterleibsschmerzen zu lindern und die Chancen auf eine Schwangerschaft zu verbessern. Studien haben ergeben, dass fast 40 % der unfruchtbaren Frauen mit Endometriose durch eine Operation innerhalb von 2 Jahren schwanger werden können. Auch Behandlungen zur assistierten Reproduktion wie intrauterine Insemination (IUI) und In-vitro-Fertilisation (IVF) können empfohlen werden, um eine Schwangerschaft zu erreichen.

Es ist möglich, dass das Endometriumgewebe nach der Operation nachwächst und die Schmerzen zurückkehren, so dass viele Frauen langfristig andere Behandlungen benötigen. Die Antibabypille kann zum Beispiel Menstruationsbeschwerden und Schmerzen durch Endometriose lindern.

Lebensstiländerungen wie eine endometriose freundliche Ernährung, mehr Bewegung und Meditation können ebenfalls dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Deswegen solltest du mehr Lebensmittel essen, die reich an Antioxidantien, Ballaststoffen, Eisen und gesunden Fetten sind, da diese helfen können, Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren. Die gute Nachricht ist, dass viele Frauen mit Endometriose in der Lage sind, ein Kind zu bekommen, entweder auf natürlichem Wege oder mit medizinischer Unterstützung.

Dieser Artikel wurde von einem/r Mediziner*in geprüft

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