Insulin Resistance Insulinresistenz

Insulin ist ein von der Bauchspeicheldrüse produziertes Hormon, das den Blutzuckerspiegel im Körper reguliert. Eine Insulinresistenz bedeutet, dass die Körperzellen nicht wie gewünscht auf dieses Hormon reagieren und den Zucker im Blut nicht in Energie umwandeln können. Infolgedessen produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin. Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Insulin produzieren kann, um den Blutzucker zu kontrollieren, kann ein hoher Blutzucker (Hyperglykämie) auftreten.

Auswirkungen einer Insulinresistenz auf die Fruchtbarkeit

Eine Insulinresistenz kann die weibliche Fruchtbarkeit in vielerlei Hinsicht beeinträchtigen. Sie kann die Funktion der Eierstöcke einschränken, die Reifung der Eizellen verlangsamen und aufgrund eines Ungleichgewichts von Testosteron und Östrogen einen seltenen Eisprung verursachen. Hoher Blutzucker und Insulinresistenz können auch zu Geburtsfehlern führen.

Mögliche Ursachen einer Insulinresistenz

Mehrere Faktoren können eine Insulinresistenz auslösen oder das Risiko, eine solche zu entwickeln, erhöhen, z.B:

  • Übergewicht (insbesondere Übergewicht im Bauchbereich)
  • Körperliche Inaktivität
  • Ernährung mit einem hohen Anteil an verarbeiteten, kohlenhydratreichen Lebensmitteln und gesättigten Fetten
  • Diabetes Mellitus Typ 2 in der Familiengeschichte
  • Bestimmte Medikamente (wie Steroide, Antipsychotika und HIV-Medikamente)
  • Hoher Blutdruck und Cholesterinspiegel
  • Schwangerschaftsdiabetes, Herzerkrankungen oder Schlaganfall in der medizinischen Vorgeschichte
  • Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)
  • Cushing-Syndrom
  • Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse)
  • Genetische Erkrankungen
  • Schlafapnoe oder Schlafentzug
  • Rauchen

Symptome einer Insulinresistenz

Eine Insulinresistenz verursacht normalerweise keine körperlichen Symptome. Ein hoher Blutzucker kann jedoch die folgenden Symptome hervorrufen: 

  • Vermehrter Durst und Hunger
  • Häufiges Wasserlassen
  • Verschwommenes Sehen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Wiederkehrende Vaginal- und Hautinfektionen
  • Langsam heilende Wunden

Diagnose einer Insulinresistenz

Um eine Insulinresistenz zu diagnostizieren, berücksichtigen Ärztinnen und Ärzte mehrere Faktoren. Sie werden deine medizinische und familiäre Vorgeschichte prüfen, eine körperliche Untersuchung durchführen und einige Tests machen. Einer dieser Tests ist der nüchtern Blutzuckertest, der deinen Blutzuckerspiegel misst, nachdem du 8-10 Stunden lang nichts gegessen oder getrunken hast. Der HbA1c Test ist ein weiterer diagnostischer Test, mit dem dein durchschnittlicher Blutzuckerspiegel in den letzten 3 Monaten gemessen wird.

Behandlung zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Die gute Nachricht ist, dass man die Insulinempfindlichkeit und die Fruchtbarkeit erheblich verbessern und gleichzeitig Prädiabetes und Typ-2-Diabetes vorbeugen kann, indem man einige wichtige Änderungen im Lebensstil vornimmt. Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die Insulinempfindlichkeit um über 70 % verbessern kann, wenn übergewichtige Menschen durch regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung 10 % ihres Körpergewichts verlieren.

Achte bei der Ernährung darauf, mehr pflanzliche Lebensmittel in deine Mahlzeiten einzubauen, da diese die Insulinempfindlichkeit verbessern können. Versuche auch weniger Fleisch zu essen, da es die Insulinresistenz erhöht und das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes steigert. Weitere Ernährungstipps findest du in unseren Artikeln über fruchtbarkeitsfördernde Lebensmittel für Frauen und Ernährungstipps für PCOS. Vereinbare auch gerne einen Beratungstermin mit einem LEVY-Ernährungsberater, um mehr darüber zu erfahren. Vielleicht möchtest du auch deinen Blutzucker nach dem Essen messen, um zu erfahren, wie sich bestimmte Lebensmittel auf deinen Blutzuckerspiegel auswirken.

Dein/e Ärzt*in kann auch Metformin, ein Diabetesmedikament, verschreiben, um die Insulinempfindlichkeit zu verbessern und Diabetes zu verhindern. Metformin kann Frauen mit PCOS und Insulinresistenz beim Eisprung helfen und das Risiko einer Fehlgeburt verringern.

Dieser Artikel wurde von einem/r Mediziner*in geprüft

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