Eierstöcke
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6 Fakten über Eierstöcke, die du vielleicht noch nicht kennst

Frauen haben zwei Eierstöcke, die sich auf beiden Seiten der Gebärmutter befinden. Sie sind etwa 3 bis 5 cm lang – ungefähr so groß und so geformt wie eine Mandel. Aber lassen dich nicht von ihrer kleinen Größe täuschen! Diese kleinen Organe sind ziemlich leistungsfähig. Sie sorgen für die Produktion von Eizellen und Fortpflanzungshormonen und sind damit der Schlüssel zur weiblichen Fruchtbarkeit. Wir haben für dich 6 Fakten über Eierstöcke zusammengestellt, die du vielleicht noch nicht kennst.

Ein Baby wird mit allen Eizellen geboren, die es in seinem Leben haben wird.

Wenn ein kleines Mädchen ein winziger Fötus im Mutterleib ist, hat es etwa 6 Millionen Eizellen. Bei der Geburt hat es zwischen 1- 2 Millionen Eizellen, und dabei bleibt es auch, es werden nicht mehr werden. Die Anzahl unserer Eizellen ist nämlich bei der Geburt bereits festgelegt und nimmt im Alter nur noch ab.

Bevor es überhaupt zur Pupertät kommt, verlieren wir Frauen jeden Monat etwa 11.000 Eizellen. Wenn die erste Periode einsetzt, sind also etwa 300.000 bis 400.000 Eizellen übrig. Sobald sich der Eizellvorrat dem Ende zuneigt, beginnt die Menopause. Wann genau das passiert, hängt davon ab, mit wie vielen Eizellen man geboren wird und wie schnell man sie verliert, das Durchschnittsalter für den Beginn der Wechseljahre liegt in Deutschland bei 51-52 Jahren.

Östrogen und Progesteron werden in den Eierstöcken produziert.

Eine Hauptfunktion der Eierstöcke ist die Produktion und Abgabe der Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Diese Hormone werden auch in geringen Mengen in den Nebennieren gebildet (und in den Fettzellen, wenn es sich um Östrogen handelt), aber der Großteil stammt aus unseren Eierstöcken. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle für den Menstruationszyklus und die weibliche Fruchtbarkeit.

Zu Beginn des Zyklus produzieren die Eierstöcke viel Östrogen und setzen es frei, was den Eizellen signalisiert, zu reifen. Meistens wird nur eine der Eizellen zum Eisprung freigesetzt. Nach dem Eisprung steigt der Progesteronspiegel an, was dazu führt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt, um sich auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.

Ein niedriger Progesteronspiegel kann zu unregelmäßigen Menstruationszyklen und Fruchtbarkeitsproblemen führen. Denn wie eben beschreiben sind diese Hormone für die Vorbereitung der Gebärmutter auf die Schwangerschaft und deren Aufrechterhaltung entscheidend.

Du verlierst etwa 1.000 Eizellen pro Menstruationszyklus, aber nur eine Eizelle kommt (normalerweise) zum Eisprung.

Östrogen regt die Eierstöcke zur Reifung von Eizellen an. Mit jedem Zyklus beginnen Hunderte von ihnen gleichzeitig zu reifen. Im Laufe der Tage wird eine Eizelle zur dominanten Eizelle, die dann den Eisprung hat und von den Eierstöcken durch die Eileiter in die Gebärmutter fällt.

Manchmal wird während des Eisprungs mehr als eine Eizelle freigesetzt, was als „Hyperovulation“ bezeichnet wird. Wenn mehrere Eizellen von Spermien befruchtet werden, kannst du mit Zwillingen, Drillingen oder Vierlingen schwanger werden. Eizellen, die nicht befruchtet werden, zerfallen (d. h. sie sterben ab) und werden vom Körper resorbiert.

Dein Lebensstil beeinflusst deine Eierstöcke.

Der Lebensstil spielt eine große Rolle für die Funktion der Eierstöcke und die Fruchtbarkeit im Allgemeinen. Bei Frauen, die einen zu hohen oder zu niedrigen BMI haben, können die Eierstöcke ihre Arbeit einstellen, was zu Problemen beim Eisprung und bei der Empfängnis führt. Übermäßiger Sport und ein hoher Stresspegel können ebenfalls Einfluss auf deine Eierstöcke haben.

Um deine Fruchtbarkeit auf natürliche Weise zu verbessern, solltest du versuchen, einen gesunden BMI (zwischen 18,5 und 24,9) zu halten und mit dem Rauchen aufzuhören (sofern du Raucherin bist). Viele wissenschaftliche Studien zeigen, dass Tabakkonsum die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigt, dadurch die Menopause früher einsetzt und die Ergebnisse von Behandlungen mit künstlichen Befruchtung verschlechtert.

Fun fact: Clownfische können ihr Geschlecht ändern, indem sie ihre Eierstöcke reifen lassen.

Das wusstest du bestimmt nicht! Alle Clownfische werden eigentlich als Männchen geboren. Und sie können sich entscheiden, weiblich zu werden, wenn sie das wollen. Verrückt oder?

Und so funktioniert’s: Clownfische werden mit einem Paar reifer Hoden und einem Paar unreifer Eierstöcke geboren. Wenn das Alphaweibchen in einem Fischschwarm stirbt, entscheidet sich eines der Männchen dafür, ihren Platz einzunehmen. Ihr Gehirn sendet Nachrichten an die Eierstöcke, dass es an der Zeit ist, sich zu entwickeln, das Gewebe der Geschlechtsorgane zu reorganisieren und die Geschlechtsumwandlung zu vollziehen.

Die Qualität der Eizellen nimmt mit zunehmendem Alter ab.

Mit zunehmendem Alter nimmt nicht nur die Quantität unserer Eizellen ab, sondern auch die Qualität. Nach Angaben des American College of Obstetricians and Gynecologists sind die Eizellen älterer Frauen anfälliger für abnorme Chromosomen. Chromosomenstörungen sind die Hauptursache für Fehlgeburten. Sie können auch zu Geburtsfehlern und Gesundheitsstörungen wie dem Down-Syndrom (Trisomie 21) führen.

Da die weibliche Fruchtbarkeit ab Mitte dreißig schneller nachlässt, wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn du mit über 35 Jahren nach sechs Monaten regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs oder mit unter 35 Jahren nach einem Jahr, nicht schwanger geworden bist.

Wenn du versuchst schwanger zu werden, aber es nicht so recht klappt oder du deine Fruchtbarkeit kennenlernen willst, kannst du deine Fruchtbarkeit mit LEVY Health testen. Unsere Plattform und unsere Ärzt*innen werden deine reproduktive Gesundheit genau unter die Lupe nehmen und wir erstellen für dich eine umfassende Fruchtbarkeitsanalyse. Innerhalb weniger Wochen weißt du dann, warum du noch nicht schwanger geworden bist und wir zeigen dir die nächsten Schritte auf, wie du in deinem Kinderwunsch aktiv werden kannst.

 

Sources:

Van Voorhis BJ et al.: The effects of smoking on ovarian function and fertility during assisted reproduction cycles. Obstet Gynecol. 1996;88(5):785-791.

Casas L et al.: Sex Change in Clownfish: Molecular Insights from Transcriptome Analysis. Sci Rep. 2016;6:35461.

Silber S: Unifying theory of adult resting follicle recruitment and fetal oocyte arrest. Reproductive BioMedicine Online. 2015;31(4):472-475.

Women, How Good Are Your Eggs? Yale Medicine. Accessed 07 April 2022.

Having a Baby After Age 35: How Aging Affects Fertility and Pregnancy. The American College of Obstetricians and Gynecologists. Accessed 07 April 2022.

Reproductive Hormones. Endocrine Society. Accessed 07 April 2022.

Chura LR & Norman RJ: Impact of Lifestyle Factors on Ovarian Function and Reproductive Health in Women. SAGE Journals. 2007:511-513.

Normal Ovarian Function. Rogel Cancer Center at the University of Michigan Health. Accessed 07 April 2022.

Normal Ovary. Mayo Clinic. Accessed 07 April 2022.

Ovary. National Cancer Institute. Accessed 07 April 2022.

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Estrogen’s Effects on the Female Body. Johns Hopkins Medicine. Accessed 07 April 2022.

BMI for Women: How It Works and What It Reveals About Your Health. Cleveland Clinic. Accessed 07 April 2022.

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