Vitamin B12-Überschuss und Schwangerschaft

Vitamin B12-Überschuss kann zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen. Vitamin B12 ist ein essenzielles Vitamin, das der Körper für lebenswichtige Funktionen benötigt. Dieses Vitamin ist wasserlöslich und wird täglich über den Urin ausgeschieden. Deine Leber kann Vitamin B12 mehrere Jahre lang speichern.

In den Gesundheitsleitlinien wurde keine Sicherheitsobergrenze für Vitamin B12 festgelegt und es gilt im Allgemeinen als sicher, selbst wenn man sehr hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel einnimmt. Die Einnahme von sehr viel mehr Vitamin B12, als während der Schwangerschaft benötigt wird, kann jedoch das Risiko gesundheitlicher Komplikationen für das Baby erhöhen, wie Untersuchungen zeigen.

Auswirkungen von Vitamin B12-Überschuss auf die Fruchtbarkeit

Ein sehr hoher Vitamin-B12-Spiegel während der Schwangerschaft kann das Risiko, dass das Kind eine Autismus-Spektrum-Störung entwickelt, fast verdreifachen. Bei schwangeren Frauen, die sowohl einen Überschuss an Vitamin B12 als auch an Folat aufweisen, steigt das Risiko für Autismus um das 17,6-fache.

Autismus ist eine Entwicklungsstörung, welche die sozialen Fähigkeiten, die nonverbale Kommunikation und das Verhalten einer Person beeinträchtigt. Anzeichen von Autismus zeigen sich in der Regel im Alter von 2 oder 3 Jahren, aber in einigen Fällen kann die Diagnose bereits mit 18 Monaten gestellt werden. Das Asperger-Syndrom ist eine Form von Autismus.

Mögliche Ursachen von Vitamin B12-Überschuss

Ein Überschuss an Vitamin B12 ist in der Regel auf die Einnahme hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel zurückzuführen. Er kann auch nach einer Behandlung mit injizierbarem Vitamin B12 bei einem Mangel oder einer Vitamin-B12-Mangelanämie auftreten. Auch der Verzehr von viel Fleisch kann den Vitamin-B12-Spiegel erhöhen.

Ein hoher Vitamin-B12-Spiegel findet sich auch bei Personen mit den folgenden Gesundheitsstörungen:

• Bluterkrankungen (wie Leukämie, Polyzythämie vera und hypereosinophiles Syndrom)
• Lebererkrankung
• Diabetes
• Nierenversagen

Symptome von Vitamin B12-Überschuss

Hohe Dosen von Vitamin B12 können die folgenden Symptome hervorrufen:

• Kopfschmerzen
• Übelkeit
• Erbrechen
• Durchfall
• Müdigkeit
• Kribbeln in den Händen und Füßen

Diagnose von Vitamin B12-Überschuss

Du kannst deinen Vitamin-B12-Status durch einen Bluttest ermitteln. Da ein Überschuss an Vitamin B12 ein Anzeichen für andere Erkrankungen sein kann, lässt dein/e Ärzt*in möglicherweise noch weitere Labortests durchführen.

Behandlung zur Verbesserung der Fruchtbarkeit

Um deine Vitamin-B12-Aufnahme zu reduzieren und einen sicheren Wert für die Schwangerschaft zu erreichen, kannst du deine Ernährung anpassen. Tierische Produkte wie Fisch, Schalentiere, Fleisch, Geflügel, Eier und Milchprodukte enthalten viel Vitamin B12, so dass du auf mehr pflanzliche Lebensmittel umsteigen kannst. Einige Frühstückszerealien sind mit diesem Vitamin angereichert, daher solltest du vor dem Kauf die Nährwertkennzeichnung überprüfen. Außerdem solltest du die Einnahme von Vitamin-B12-Präparaten einstellen. 

Du kannst mit einem LEVY-Ernährungsberater zusammenarbeiten, um einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen und sicherzugehen, dass du alle notwendigen Vitamine in der richtigen Menge zu dir nimmst, um deine Fruchtbarkeit zu steigern und die Gesundheit deines Babys zu schützen.

Wenn dein/e Ärzt*in feststellt, dass dein hoher Vitamin-B12-Spiegel mit einer Grunderkrankung zusammenhängt, wirst du eine Behandlung erhalten, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen. So wird beispielsweise Diabetes mit Insulin und/oder Diabetesmedikamenten wie Metformin behandelt, zusammen mit einer Änderung der Lebensweise, die dazu beiträgt, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und die Fruchtbarkeit deutlich zu verbessern. 

Dieser Artikel wurde von einem/r Mediziner*in geprüft

• Ermens A A M et al.: Significance of elevated cobalamin (vitamin B12) levels in blood. Clin Biochem. 2003;36(8):585-590.
• Vitamin B-12. Mayo Clinic. Accessed 11 January 2023.
• Vitamin B12. National Institutes of Health – Office of Dietary Supplements. Accessed 11 January 2023.